- Molybdänverbindungen.
- Molybdänverbindungen.Molybdän tritt in seinen Verbindungen in den Wertigkeitsstufen 0 und + 2 bis + 6 auf, wobei die höchste Wertigkeitsstufe am beständigsten ist. Mit der Wertigkeitsstufe 0 liegt das Molybdän in Komplexverbindungen vor.Unter den Sauerstoffverbindungen des Molybdäns ist v. a. das Molybdän(VI)-oxid (Molybdäntrioxid), MoO3, ein gelblich weißes, in Wasser kaum lösliches Pulver, wichtig; es ist Zwischenprodukt bei der technischen Gewinnung von Molybdän und wird u. a. als Katalysator in der Petrochemie verwendet. In Ammoniak und Alkalilaugen löst sich Molybdäntrioxid unter Bildung von Molybdaten, den Salzen der hypothetischen Molybdänsäure, H2MoO4. Wichtig ist z. B. das Ammoniummolybdat, (NH4)2MoO4, das zur Herstellung von Katalysatoren dient und auch u. a. in der Galvanotechnik verwendet wird. Beim Ansäuern gehen die Molybdate (mit dem Anion [MoO4]2-) in Polymolybdate (z. B. mit den Anionen [Mo7O24]6- oder [Mo8O26]4-) über, mit Phosphor-, Arsen- oder Kieselsäure bilden sie Salze von Heteropolysäuren (Polysäuren). Bei der Reduktion saurer Molybdatlösungen entstehen tiefblaue kolloidale Lösungen, in denen Mischoxide des Molybdäns mit verschiedener Wertigkeit vorliegen (Molybdänblau). - Unter den Verbindungen des Molybdäns mit Schwefel ist v. a. das Molybdän(VI)-sulfid (Molybdändisulfid), MoS2, wichtig, eine aus weichen, graphitähnlichen Blättchen bestehende Substanz, die in der Natur als Molybdänglanz vorkommt und auch künstlich hergestellt wird. Wegen seiner großen thermischen und chemischen Stabilität und seinen graphitähnlichen Eigenschaften wird Molybdändisulfid als Schmierstoff und Korrosionsschutzmittel verwendet. Aus sauren Molybdatlösungen fällt mit Schwefelwasserstoff braunes Molybdän(VI)-sulfid (Molybdäntrisulfid), MoS3, aus.Mit den Halogenen bildet Molybdän zahlreiche Verbindungen, von denen einige leicht flüchtig sind, z. B. das grünschwarze Molydän(V)-chlorid (Molybdänpentachlorid), MoCl5 (Siedepunkt 268 ºC).Technisch wichtige Molybdänverbindungen sind das Molybdäncarbid, Mo2C, ein äußerst harter Stoff, der zur Herstellung von Hartmetallen dient, und das Molybdändisilicid, MoSi2, eine graue, pulverige Substanz, die zu hochhitzebeständigen Drähten für Widerstandsheizungen (z. B. für Elektro-, Brenn- und Sinteröfen) pulvermetallurgisch verarbeitet wird.
Universal-Lexikon. 2012.